Corona

Unbedingt ansehen!

Ich folge diesem großartigen Orchester nun seit sieben Jahren: die Musikalität, das Wissen, wiederkehrendes Zusammenspiel mit anderen „Zweigen“ der Musikkultur – all das fasziniert mich immer wieder sehr, zumal ich die Erfahrung mache, dass die Beschäftigung in dieser Zeit allgemeiner Pandemie-Angst mir alt bekannte Welten neu öffnet, wenigstens ab und zu. Diese Truppe hat die Gelegenheit wieder auf ihre ganz eigene Art genutzt, finde ich. Großartig.


Was ist mit den Grundrechten?

Da draußen hat man Ruhe … Das Bundesverfassungsgericht hat, und das finde ich gut, klargestellt, dass es nicht möglich ist, die Anmeldung zu einer Demonstration faktisch nicht anzunehmen. Ich habe auf so ein Signal schon länger gewartet. Ehrlich gesagt habe ich schon länger meine Zweifel daran, dass das Infektionsschutzgesetz tatsächlich ausreicht, die aktuellen Verbote und Sperrungen zu verhängen. Und: So mal eben werden Gremien erfunden, die es im gelten Recht eigentlich überhaupt nicht gibt (jedenfalls, so viel ich weiß). Dass nun diverse Wirtschaftsverbände anfangen, eine Pleitewelle vorauszusagen, wie sie es die letzten Jahrzehnte nicht gegeben hat, halte ich nicht für überraschend. Niemand soll dann sagen, dass er das nicht beabsichtigt hat.


Gespenstisch

Die Fenster der Schule sind verrammelt, draußen sind immer weniger Menschen unterwegs. Am Eckcafé sind die Tische mit einem Flatterband zusammengerückt und die Stühle gestapelt. Dort, wo man noch einkaufen darf, steht ein Sicherheitsmann zwischen Ein- und Ausgang und versteht gar nicht, dass er den ganzen Tag lang gegen die Abstandsregeln verstößt. Überall die vermummten Gesichter und Plastikhandschuhe. Du kannst mir nicht erzählen, dass die ganzen Telefonate, Onlinekonferenzen und Chats nun auf Dauer so bleiben sollen: Irgendwie werden wir nicht mehr wissen, wie es ist, wenn man sich anfasst. Anders gefragt: Geht es eigentlich nur um Corona? Sollte der elende Virus nicht auch Anlass genug sein, über unser Zusammenleben nachzudenken?